Die Nacht ist zu Ende, der Tag beginnt,
du springst ganz behende, aus dem Bett geschwind.
Die Haar' steh'n zu Berge, es juckt dir das Ohr,
du kommst dir im Spiegel ganz komisch vor.
Nun geht es ans Waschen, das Wasser ist kalt,
dir frieren die Füße, du fühlst dich sehr alt.
Du putzt dir die Zähne und siehst noch verschwommen,
die Paste schäumt nicht, du hast Seife genommen.
Es ist schon nach sieben, um acht geht es los,
du find'st nicht die Strümpfe und auch nicht die Hos'.
Nun ist es halb acht, du eilst wie besessen,
die Hose hast an, doch den Schlüpfer vergessen,
du suchst einen Strumpf, er liegt unterm Bett,
jetzt musst du noch ganz plötzlich auf die Toilett'.
Die Minuten vergeh'n und dir klopft das Herz,
auch fehlt das Papier, das ist wohl ein Scherz.
Endlich geschafft, du sagst Gott sei Dank,
der ewige Stress, der macht dich noch krank.
Zehn vor acht, wie die Zeit vergeht,
nun kommst du mal eben 'ne Stunde zu spät.
Noch schnell einen Kaffee, das macht die Maschine,
zwischendurch kaust du noch eine Apfelsine.
Der Kaffee ist trüb, und irgendwie dick,
den Filter vergessen - ein Missgeschick !
Du schüttest ihn runter, es ist dir egal,
die Gurgel verbrennst du dir ganz fatal.
Du krallst deine Tasche und läufst wie auf Kufen,
an der Treppe da denkst du noch -Vorsicht die Stufen !
Zu spät, kopfüber geht es nach unten,
genau auf den Schirm, den schönen Bunten.
Du reibst dir den Kopf, das wird eine Beule,
du denkst an das Sprichwort "Eile mit Weile",
du blickst z'rück nach oben, wie ein Tropf,
da steht deine Frau und schüttelt den Kopf:
"Ich hab dich soeben im Bette vermisst ! -
Weißt du denn nicht, dass heute Sonntag ist ?"